Skip to main content
abgebrannter Wald im Nebel und Baumstämme im Fluss

Brennholz Feuchtigkeit: Warum nasses Holz im Ofen so gefährlich ist

Dunkle Rauchschwaden ziehen übers Haus und ein übler Geruch liegt in der Luft: Das Brennholz ist viel zu feucht. Und das ist richtig gefährlich: für Sie, die Umwelt & Ihren Kaminofen. Warum das so ist und wie Sie nasses Brennholz schon vor dem Anzünden mit Kaminanzünder erkennen können, dass erfahren Sie hier. Außerdem haben wir alle wichtigen Details für Sie noch einmal in einer übersichtlichen Infografik am Ende des Beitrags zusammengefasst.

Das Holz verbrennt nicht!

Die Feuchtigkeit im Brennholz hat einen entscheidenden Einfluss darauf, wie gut das Holz im Kaminofen verbrennen kann. Aber warum ist das so? Um diesen Zusammenhang zu verstehen, muss man sich erst einmal den Vorgang der Holzverbrennung  im Detail ansehen: Denn genau genommen verbrennt Holz im Kamin gar nicht. Holz besteht ganz einfach gesagt aus Cellulose, die in ihrer Struktur kleine Kammern bildet. In diesen Kammern sind Gase eingeschlossen. Und diese Gase sind es, die beim Anzünden im Ofen verbrennen und die Energie freisetzen. Der Fachmann spricht also von einer Holzvergasung.

Was macht die Feuchtigkeit mit dem Brennholz?

Die Feuchtigkeit hat einen entscheidenden Einfluss auf die Holzvergasung: Es behindert sie. Es raubt der eigentlichen Verbrennung die Energie, da das Wasser ebenfalls mit erhitzt wird. Manche denken vielleicht, dass das in diesen kleinen Strukturen keinen großen Einfluss nehmen kann. Aber das stimmt nicht. Je mehr Feuchtigkeit im Brennholz steckt, desto schlimmer. Die Verbrennung im Kamineinsatz läuft dann bei viel niedrigeren Temperaturen ab. Es werden also weniger eingeschlossene Gase aus den Zellen entflammt. Einige Bestandteile entzünden sich aber nur bei gewissen Temperaturen. Werden diese Gradzahlen unterschritten, können die schwerer entflammbaren Stoffe aus dem Holzgas nicht entzünden. Die Verbrennung läuft nicht so effektiv ab, wie sie es eigentlich könnte und das schlägt sich im letztendlich erreichten Heizwert und Brennwert nieder. Bevor das nasse Holz im Holzvergaserkessel verbrennen kann, muss das darin enthaltene Wasser erst einmal verdampfen. Dabei geht Ihnen viel Wärme ungenutzt in Form von Wasserdampf verloren. Bei nassem Holz werden zudem mehr Schadstoffe als bei trockenem Holz freigesetzt. Das ist nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern auch für den Schornstein, oder Edelstahlschornstein und den Ofen. Eine stark verrußte Kaminscheibe die freigebrannt werden muss und eine Versottung sind die möglichen Folgen.

Nasses Brennholz sorgt für eine hohe Schadstoffbelastung

Zahlreiche Untersuchungen und Studien haben gezeigt: Mit steigender Holzfeuchtigkeit wächst auch die Zahl der freigesetzten Schadstoffe enorm an. Der Anstieg ist nicht linear ist, sondern verläuft exponentiell. Das bedeutet: Bei einer relativen Feuchtigkeit des Brennholzes von 25% ist die Belastung mehr als 3x so stark. Das macht sich vor allem durch dunklen Rauch und den typischen Geruch bemerkbar. Gleichzeitig steigt auch die freigesetzte Menge an Feinstaub deutlich an. Und diese Giftstoffe gelangen beim Verbrennen im Schwedenofen oder Speicherofen auch in Ihre Wohnräume. Gerade wenn der Ofen im Wohnzimmer steht kann das auch richtig gefährlich werden.

Welche Holzfeuchte ist ideal für das Kaminholz?

Kaminholz Feuchtigkeit InfografikEine relative Brennholz Feuchtigkeit von bis zu 15% ist ideal. Hier läuft die Verbrennung im Ofen am saubersten ab. Es werden die wenigsten Schadstoffe freigesetzt und die größte Heizleistung erzielt. Das ist also gut für die Umwelt, die eigene Gesundheit und schont den Geldbeutel. Werte unterhalb von 11% lassen sich im Normalfall nicht erreichen. Denn das ist die kritische Marke, bei der das Holz ganz natürlich wieder Wasser aus der Luftfeuchtigkeit einlagert. Messwerte zwischen 16% und 20% sind auch noch OK und liegen in den meisten Fällen vor. Wer dagegen Werte zwischen 21% und 24% auf der Skala angezeigt bekommt, dem empfehlen wir das Brennholz für den Kaminofen lieber noch eine weitere Saison liegen zu lassen. Mehr als 25% dürfen es aber auf gar keinen Fall sein. Dann verbrennt das Holz wirklich schlecht und es entsteht sehr viel Qualm. Das ist sogar gesetzlich verboten. Wer dennoch erwischt wird, muss mit Strafen rechnen. Auch interessant: Brennholz hat direkt nach dem Schlagen eine relative Feuchtigkeit von 50-60%. Bis es verheizt werden kann, muss es im Schnitt etwa zwei Jahre lang liegen bleiben. Hierfür eignet sich eine Brennholzmiete ideal!

Wie wird die Holzfeuchte gemessen?

Im vorherigen Abschnitt haben wir von sogenannten Messwerten gesprochen. Damit Sie wirklich sicher sein können, wie feucht das Brennholz bei Ihnen zu Hause ist, sollten Sie ein Holzfeuchtemessgerät verwenden. Dieses funktioniert elektronisch mit zwei Elektroden. So ein Messgerät besitzt an der Vorderseite zwei Stifte aus Metall, die in das Holz gedrückt werden. Danach legt das Gerät eine Spannung an: Je geringer der elektrische Widerstand, desto mehr Nässe ist im Brennholz. Mit so einem Holzfeuchtemessgerät können Sie auch direkt beim Kaminholz-Händler vor Ort nachprüfen und sind so auf der sicheren Seite.

Alles auf einen Blick: Infografik

Diese spannenden Informationen zur Brennholz Feuchtigkeit haben wir für Sie noch einmal übersichtlich in einer Infografik für Sie zusammengestellt. Bei einem Click öffnet sie sich in einem neuen Fenster.


Das Könnte Sie Auch Interessieren