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Bildcollage mit einem versteinerten Ambientebild eines Kaminofens und einer Nahaufnahme von Glanzruß

Was ist Glanzruß und wie meidet man ihn?

Ist der Glanzruß erst einmal da, dann ist der Schornsteinbrand nicht mehr weit. Doch wie entstehen diese hartnäckigen schwarzen Ablagerungen in der Feuerungsanlage und was macht sie so gefährlich? Wie entsteht Glanzruß und wie lässt er sich vermeiden? Kann er auch wieder aus der Feuerungsanlage entfernt werden, wenn er sich bereits gebildet hat? Das sind viele Fragen, aber in diesem Beitrag erhalten Sie die Antworten!

Was macht Glanzruß gefährlich?

Bild eines Obsidian-Steines

Foto eines Obsidian

Glanzruß wird oftmals auch als Hartruß bezeichnet, wobei beide Bezeichnungen auf dessen markantes Aussehen zurückgehen. Es handelt sich nämlich um eine teerähnliche, harzige Ablagerung, die sich im Gegensatz zu Schmier- oder Flockenruß nicht mit normalen Kehren oder Wischen entfernen lässt. Vielmehr erinnert diese mit ihrer harten und schwarz-glänzenden Oberfläche an Schlacke, Obsidian oder Pechstein. Doch im Gegensatz zu diesen dehnt sich Glanzruß bei der Erhitzung aus und kann somit den Schornstein oder das Ofenrohr verstopfen, womit der Kaminzug zum Erliegen kommen kann. Ebenso kann es durch diese Art von Ablagerungen zu einem gefährlichen Kaminbrand kommen.

Glanzruß ist vergleichsweise leicht entflammbar und verbrennt mit Temperaturen von bis zu 1500° Celsius, was natürlich große Gefahren mit sich bringt – nicht nur für die Feuerungsanlage, sondern für das gesamte Gebäude und seine Bewohner! Schließlich kann ein Schornsteinbrand nicht einfach mit Wasser gelöscht werden, da es sich bei den hohen Temperaturen schlagartig in Wasserdampf verwandeln würde. Dabei vervielfacht es sein Volumen, womit der Schornstein und die Bausubstanz des Hauses regelrecht gesprengt werden würden. Vorsehen ist deshalb besser als Nachsehen, doch wie entsteht Glanzruß und wie lässt er sich vermeiden?

Bildcollage zum Thema Schornsteinbrand

Wie entsteht eigentlich Glanzruß?

So hart es auch im ersten Moment klingen mag, aber Glanzruß entsteht meist durch Bedienungsfehler. Ein gängiges Problem ist die Verwendung von Holz mit einer zu hohen Restfeuchte von über 20 Prozent. Frisch geschlagenes Holz muss mindestens ein bis drei Jahre unter optimalen Bedingungen lagern, bevor es als Brennmaterial verwendet werden kann, denn eine zu hohe Restfeuchte entzieht dem Feuer wertvolle Energie, was die Temperatur der Rauchgase senkt. Sind diese zu kalt, können einzelne Bestandteile an der Innenwand der Feuerstätte, des Ofenrohrs oder des Schornsteins kondensieren und zur Versottung führen. Steigen die Temperaturen durch erneutes Anheizen oder Nachlegen von Brennholz, dann brennen sich diese Kondensate ein und bilden Glanzruß.

Feuchtes Holz ist aber nur ein Problem, denn für eine vollständige Verbrennung muss dem Feuer auch genügend Sauerstoff zur Verfügung stehen. Viele Kaminbesitzer machen gerade beim Anheizen den häufigen Fehler die Verbrennungsluft zu früh zu drosseln. So ist die Brennkammer mit großen Scheiten gefüllt, aber durch den Sauerstoffmangel sind die Flammen viel zu klein, was eine erhöhte Rauchentwicklung zur Folge hat. In vergangenem Beitrag haben wir bereits einmal anschaulich gezeigt, wie Sie einen Kaminofen richtig anschüren, sodass Glanzruß zu keiner Gefahr werden kann.

Aber nicht nur Bedienungsfehler sind Ursachen für die Entstehung von Glanzruß, sondern ein falsch bemessener oder zu schwach isolierter Schornstein können ebenfalls zur Bildung von Rauchkondensat beitragen. Ist die Wärmeisolation unzureichend, dann kühlen die Rauchgase auf dem Weg durch den Schornstein zu schnell ab und schlagen sich an den Innenwänden nieder. Deshalb sollte bei außenliegenden Schornsteinen immer ein doppelwandiges Schornstein-System mit integrierter Wärmedämmung zum Kauf gewählt werden. Ein ganz ähnlicher Effekt entsteht, wenn der Querschnitt des Schornsteins nicht passend zur Größe und Kapazität der Feuerstätte gewählt wurde. Ist dieser zu klein, dann werden die Rauchgase abgebremst und ist er zu groß, dann braucht der Schornstein zu lange, bis er sich erwärmt. In beiden Fällen wird die Bildung von Glanzruß gefördert.

Bildcollage mit fehlerhaften Umgang des Kaminofens

Wie lässt sich Glanzruß vermeiden?

Da wir nun wissen, wie Glanzruß in der Praxis entsteht, ist die Vermeidung an sich auch kein Geheimnis mehr. Es ist wichtig, dass nur Holz mit einer Restfeuchte von maximal 20 Prozent verfeuert wird. Optimal wäre ein verbleibender Wassergehalt von bis zu 15 Prozent. Hierbei hilft eine richtige Lagerung von Brennholz. Weiterhin muss das Kaminfeuer immer genügend Sauerstoff für die Verbrennung erhalten. Es ist wichtig die Brennkammer nicht zu sehr zu befüllen und nicht zu große Scheite zu verwenden, denn dies verlangsamt den Abbrand und führt zu verstärkter Rauchgasbildung.Silhouette eines arbeitenden Schornsteinfegers

Moderne Feuerstätten besitzen bereits eine integrierte Abbrandsteuerung, welche Ihnen bei der Einstellung der Verbrennungsluft helfend unter die Arme greift. Vorreiter ist hier die S-Kamatik Zugsteuerung von Spartherm. Ein weiterer wichtiger Helfer gegen Glanzruß ist der Schornsteinfeger, denn dieser kann im Vorfeld Probleme mit dem Kaminzug erkennen und den richtigen Querschnitt des Schornsteins berechnen. Zudem sollte er diesen regelmäßig kontrollieren und reinigen, denn so können leichte Rußverschmutzungen aus der Heizanlage entfernt werden, bevor sich diese einbrennen und damit festsetzen.

Wie kann Glanzruß entfernt werden?

Sollte es für Vorsorge zu spät sein und sich bereits Glanzruß in der Feuerungsanlage befinden, dann muss diese mittels Ausbrennens, Ausschlagen oder mit Chemikalien entfernt werden. Das sollten Sie aber lieber einem Fachmann überlassen, denn das private Ausbrennen ist vielerorts behördlich untersagt und muss kontrolliert von der Feuerwehr und dem Schornsteinfeger durchgeführt werden. Auch das Ausschlagen von Glanzruß ist in Eigenregie kaum zu bewerkstelligen, da es dafür spezielle Geräte wie ein Kettenausschlaggerät gibt oder eine Biegewelle benötigt wird. Diese Arbeit muss daher von einem Schornsteinfeger vorgenommen werden.Silhouette eines arbeitenden Schornsteinfegers auf dem Dach

Es ist aber auch möglich den Glanzruß mit Hilfe von Chemikalien zu beseitigen. Dazu werden spezielle Reinigungsbriketts verwendet, die ohne weitere Brennstoffe in der Feuerstätte abgebrannt werden. Dabei muss die Sauerstoffzufuhr über den ganzen Abbrand hinweg geöffnet bleiben, wobei dieser ungefähr 60 bis 90 Minuten dauert. Die entstehende Asche muss in der Brennkammer belassen werden, da diese noch zeitlich nachwirkt. Allerdings können solche Reinigungsbriketts nur zum Einsatz gebracht werden, wenn sich der Glanzruß nur in der Brennkammer und im Ofenrohr befindet. Ist auch der Schornstein betroffen, dann muss dieser vom Fachmann entweder ausgebrannt oder ausgeschlagen werden.

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Fazit – Was ist Glanzruß und meidet man ihn?

Glanzruß ist das Ergebnis einer unvollständigen Verbrennung, für die es mehrere Gründe geben kann:

  1. zu hohe Restfeuchte des Holzes
  2. zu niedrige Sauerstoffzufuhr
  3. zu niedrige Schornsteindämmung
  4. zu kleiner oder großer Querschnitt

Diese Bedienungs- und Konstruktionsfehler gilt es daher von Vornherein zu vermeiden, um auch der Entstehung von Glanzruß vorzubeugen. Dieser stellt eine Gefahr für den Schornstein und die gesamte Feuerungsanlage dar, da er leicht entflammbar ist und mit hohen Temperaturen verbrennt. Aus diesem Grund muss Glanzruß vom Fachmann durch kontrolliertes Ausbrennen, Ausschlagen oder mit Chemikalien entfernt werden.


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