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Kaminbrand-Gefahr

Gefahr Kaminbrand: Das müssen Sie wissen

Es passiert schnell, ohne Vorwarnung und deutschlandweit: der Kaminbrand. Obwohl die Schornsteinfeger regelmäßig glücksbringend über die Dächer schreiten und die Schächte des Schornsteins reinigen, kommt es immer wieder zu ungewollten Kaminbränden. Die Berichte aus der Tagespresse sind vielfältig: Von Privatpersonen bis hin zu Kita-Einrichtungen – Schornsteinbrände sind leider keine Seltenheit. Leicht werden durch so einen Vorfall ganze Existenzen vernichtet. Wir klären auf, um was es sich bei einem Kaminbrand handelt, wie ein Kaminbrand entsteht und wie Sie dem gefährlichen Schornsteinbrand vorbeugen können.

Ursachen für einen Kaminbrand

Kaminbrand-Ursachen

Ein Kaminbrand entsteht meistens durch eine unvollständige Verbrennung im Kamin beziehungsweise im Schornstein abgesetzten Ruß. Das ist meistens auf eine unsachgemäße Befeuerung des Kamins zurückzuführen. Es bedeutet: Der Kohlenstoff setzt sich bei einer Unterkühlung des entstandenen Rauchs an den Innenwänden des Schornsteins fest.

Wird zu feuchtes Holz verheizt oder gar Brennstoffe, die in der Brennkammer eigentlich nichts verloren haben, dann geschieht der Abbrand unter Sauerstoffmangel: Es entsteht Ruß, welcher sich über das Ofenrohr im Schornstein festsetzt. Unsachgemäße Brennstoffe oder zu feuchtes Holz stellen folglich eine unsachgemäße Bedienung des Ofens dar – Brandursachen, die absolut vermeidbar gewesen wären. Auch ungeeignete Feuerstätten und ein Mangel an zugeführter Verbrennungsluft können eine Ursache sein. Sie sollten- insbesondere wenn Ihr Kaminofen schon älter ist, regelmäßig eine Kaminofenwartung durchführen. Sie gehen ja schließlich auch regelmäßig zum Zahnarzt oder schaffen Ihr Auto zum TÜV.

Bei der unvollständigen Verbrennung fester Brennstoffe im Ofen entstehen Hart-, Schmier- oder Glanzruß; Bei flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen entsteht bei einer unvollständigen Verbrennung sogenannter Flockenruß. Der von festen Brennstoffen entstandene Ruß ist eigentlich reiner, staubförmiger Kohlenstoff. Mit einem  hochsiedenden Kondensat ist der Ruß klebrig in seiner Verbindung.

Die Verteilung des Kohlenstoffs/Rußes aus flüssigen und gasförmigen Brennstoffen ist fein, außerdem unter der Einlagerung von reichlich Luft leicht brennbar. Beide Rußarten sind entzündlich und können weiter brennen, was einen Kaminbrand zur Folge haben kann. Die Entstehungsursache für beide Rußarten sind Brennstoffe, die Teer oder Pech bilden können.

Das Gefährliche: Die Rußschichten, die im Schornstein festsitzen, haben bessere Brenneigenschaften als die zuvor verbrannten Brennstoffe. Die Feuchtigkeit oder nicht brennbaren Bestandteile sind bereits beim Brand gelöst worden. Beim Kaminbrand entzündet sich der Ruß, welcher im Schornstein haftet.

Diese Arten von Rußbrand gibt es:

Kaminbrand-Arten

Je nach Rußart muss nach verschiedenen Brandarten unterschieden werden, da diese nicht auf die gleiche Art bekämpft werden können. Ein Rußbrand, ebenso wie brennendes Speiseöl darf nicht mit Wasser gelöscht werden – das wäre fatal! Durch die Temperaturen würde jeder Liter Wasser zu 1700l Wasserdampf umgewandelt werden – Auf einen Schlag. Diese massive Volumenexpansion führt zu einem starken Druckanstieg. Der Schornstein kann durch den Löschversuch mit Wasser explodieren. Informieren Sie unverzüglich die Feuerwehr, sobald Sie den Brand bemerken. Woran Sie einen Kaminbrand erkennen, lesen Sie weiter unten.

Glanzrußbrand

Der Glanzrußbrand ist die gefährlichste Brandart unter den Rußbränden. Ursächlich für diese Art von Schornsteinbrand ist der Glanzruß. Hier muss ein kontrollierter Ausbrand stattfinden, um den Brand zu beenden. Der Ruß kann nicht durch Stahldrahtbesen von den Wänden gelöst und entfernt werden. Da der Rußbelag entgast, kommt es nicht selten zu einer meterhohen Flamme aus dem Schornstein, die bis zu 1500 Grad heiß sein kann.

Staub- und Flockenrußbrand

Staubrußbrände und Flockenrußbrände können eingedämmt werden, indem der locker an den Wänden sitzende Ruß hinunter gekehrt wird. Dies erledigt der Schornsteinfeger. Bei dieser Brandart ist ein starker Funkenflug gegeben. Durch den Brand ist die Temperatur im Schornstein erhöht, der Auftrieb wird erhöht und der Ruß von den Wänden losgerissen und aus dem Schornstein befördert. Von dem heißen Ruß sind nun die umliegenden Gebäude und großen Gegenstände gefährdet. Durch die Installation eines Funkenfängers auf dem Schornstein kann hier Abhilfe verschafft werden. Verglichen mit einem Glanzrußbrand ist diese Art recht ungefährlich.

Hartrußbrand

Bei einem Hartrußbrand wird der Ruß durch die Erhitzung klebrig und zäh. Wie Zuckersirup kann sich diese Masse durch die Hitze aufblähen. Dies kann sogar so weit gehen, dass der Schornsteinquerschnitt verschlossen wird. Das hinablassen einer Kugel in den Schornstein verhindert eine Verengung des Querschnitts. Wie beim Staubrußband erfolgt die Bekämpfung über einen Stahldrahtbesen, der den Ruß von den Wänden kehrt. Insgesamt dürfen die Ausbrandarbeiten für einen Kaminbrand nur vom Schornsteinfeger ausgeführt werden.

So erkennen Sie die Gefahr

Kaminbrand-erkennen
  • Stellen sie Rauch- und Geruchsbelästigung im Wohnraum fest, teilweise sehr intensiv?
  • Lodern aus der Schornsteinmündung Flammen?
  • Ist sogar ein Funkenflug aus der Mündung des Schornsteins ersichtlich?
  • Erwärmen sich die Schornsteinwangen?

Rufen Sie die Feuerwehr und Ihren zuständigen Schornsteinfeger. Rücken Sie bis zum Eintreffen derer brennbare Gegenstände, Möbel, Schränke und Dekorationen vom Schornstein weg.

Ein Kaminbrand birgt viele Gefahren: Wärmestrahlung und Funkenflug können auch Ihren Wohnraum in Brand setzen. Durch die Ausdehnung des Rauchs und die starke Temperaturentwicklung kann es zu Rissbildung kommen – weiten sich diese Risse aus, kann der Schornstein sogar einstürzen. Auch die Wärmeausdehnung kann den Einsturz Ihres Schornsteins zur Folge haben. Durch den aufquellenden Ruß wird auch eine Verstopfung provoziert. Informieren Sie im Falle eines Brandes durch den Schornstein auch Ihre Nachbarn – der Funkenflug aus dem Kamin kann auch sie schädigen.

Vorbeugung ist beim Kaminbrand die beste Medizin

Oftmals kann schon durch eine richtige Bedienung am Ofen und durch die regelmäßige Kaminofenreinigung ein Kaminbrand verhindert werden. Verwenden Sie nur zugelassenen Brennstoff und stellen Sie sicher, dass Ihr Brennholz gut durchgetrocknet ist. Achten Sie bei Ihrem Feuerholz auch darauf, kein lackiertes Holz oder Holz von stark harzenden Nadelhölzer zu benutzen – die Flammen, die entstehen, können sehr lang sein und Funken bis in den Schornstein tragen. Für die Überprüfung der Restfeuchtigkeit bietet sich ein Holzfeuchtemesser an.

Es ist auch wichtig, den Edelstahlschornstein zu reinigen. Bei der Reinigung des Schornsteins wird zwischen dem Kehren des Schornsteins und dem Kratzen unterschieden. Dafür besitzt der Schornsteinfeger verschiedene Werkzeuge. Auch die gesicherte Zufuhr von Frischluft beugt dem Risiko eines Brandes vor. 


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