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Titelbiild zum Beitrag Grillen mit Keramikgrill

Kamado Grillanleitung – Grillen mit Keramikgrill

Wer sich mit den aktuellen Grilltrends beschäftigt, wird schon das eine oder andere Mal auf den Begriff „Kamado“ gestoßen sein. Der Ei-förmige Grill mit seinem charakteristischen Muster mag schlicht aussehen, doch in seinem Inneren brennt ein loderndes Feuer – heißer als in jedem anderen Holzkohlegrill. Auf den ersten Blick ähnelt ein Kamado dem Kugelgrill, doch mehr als das Aussehen teilen sie sich nicht. Der Kamado besteht in seiner Außenhülle komplett aus Keramik. Sie möchten mit einem Keramikgrill grillen und sich vorher über Handhabung sowie seine Besonderheiten informieren? In diesem Beitrag sehen wir genauer hin und beantworten Fragen, die rund um das Thema Grillen mit dem Keramikgrill aufkommen können.

Was ist das Besondere am Keramikgrill?

Ein Kamado verfügt durch die Keramik als Werkstoff über wesentlich mehr Wärmekapazität als ein Blechgrill. Keramik gibt die Wärme der glühenden Kohlen langsam und gleichmäßig ab, wodurch sich eine konstante Temperatur erreichen lässt – ob im oberen wie auch im unteren Temperaturbereich. Ein einlegbarer Deflektorstein ermöglicht auch indirektes Grillen über mehr als 12 Stunden, wobei die Filzdichtung zwischen Deckel und Korpus einen Temperaturverlust am Scharnier verhindert. Durch diese Eigenschaften ist ein Keramikgrill besonders geeignet für Low & Slow BBQ, ansonsten aber ein echter Allrounder.

Welche Kohle für den Keramikgrill – oder doch lieber Briketts?

Wichtig zu wissen, ist, dass für das Grillen mit Keramikgrill keine Briketts verwendet werden. Diese hinterlassen beim Verbrennen unschöne, weiße Ablagerungen. Der Aschefilm könnte einen bitteren Geschmack auf Ihrem Grillgut zurücklassen. Verwenden Sie nur reine, hochwertige Holzkohle oder entscheiden Sie sich für das klassische Keramikgrill mit Holz befeuern. Hochwertige Holzkohle hat eine höhere Dichte und weist ein sparsameres und vor allem gleichmäßiges Abbrandverhalten auf. Damit erreicht der Kamado auch wesentlich höhere Temperaturen und hält sie vollkommen mühelos. Keine Sorge, hochwertige Holzkohle geht dabei nicht unnötig ins Geld, denn sowohl gute Kohle an sich, als auch ein qualitativ hochwertiger Keramikgrill sind zusammen ein unschlagbares Team im Kohle-Verbrauch und somit sehr sparsam. Nutzer berichten, dass sie mit einer Füllung des Holzkohlekorbs beim Keramikgrill bis zu 20 Stunden konstante Wärme erreichen.

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Wie wird ein Keramikgrill gereinigt?

Da der Kamado recht heiß wird, fällt die Reinigung meist auf den Beginn des nächsten Grillabends zurück. Doch das ist kein Problem, denn Ihr Keramikgrill ist schnell wieder einsatzbereit, wenn Sie einige Punkte beachten. Vor jeder Benutzung entfernen Sie mit dem Aschehaken die Asche aus Aschelade. Ansonsten ist die Durchlüftung nicht gegeben und der Kamado kommt nicht auf die richtige Temperatur. Verwenden Sie bitte keine chemischen Reiniger, denn die Keramik im Inneren ist unbeschichtet. Die Oberfläche saugt den Reiniger sonst auf. Die Konsequenz: Das nächste Grillgut riecht nach Reiniger und die Keramik könnte Schaden nehmen.

Bild zum Reinigen eines Keramikgrills

Das Reinigen übernimmt der Keramikgrill größtenteils selbst. Durch Pyrolyse verbrennt das meiste bereits beim Grillen und ein sauberes Tuch reicht für verbleibende Rückstände aus. Denken Sie daran, den Grillrost vorher mit neutralem Öl (z.B. Erdnussöl) zu behandeln, damit das Fleisch nicht kleben bleibt.

Wenn mit einem Keramikgrill fast ausschließlich Low & Slow gegrillt wird, sollte man darauf achten den Keramikgrill ab und an bewusst der Pyrolyse zu unterziehen und zu reinigen. Andernfalls läuft man Gefahr Bekanntschaft mit dem Phänomen „Bleeding Egg“ zu machen. Sich über lange Zeit in der Keramik angesammeltes und aufgesogenes Fett kann dann beim Grillen mit dem Keramikgrill auf höherer Temperatur (bspw. bei Zubereitung von Pizza) plötzlich schmilzen und drückt sich dann durch die Kapillare der Keramik aus dem Grill. Dieser beginnt dann den Schmutz und das Fett zu verlieren und fängt an zu tropfen. Man spricht dann auch von der „Inkontinenz des Keramikgrills“, die sich dann aber beim Rausdrücken der letzten Reste bei mittlerer Temperatur und einem abschließendem Freibrennen wieder behebt.

„Einbrennen“ eines Keramikgrills

Das neue Schmuckstück ist gerade angekommen und frisch ausgepackt? Nun gilt es, einige wichtige Dinge zu beachten. Sie sollten mit Ihrem brandneuen Grill nicht gleich loslegen, sondern ihn zunächst einbrennen. Das hat nichts mit dem Brennen der Keramik bei der Produktion selbst zu tun. Es geht vielmehr darum, die letzten Produktionsrückstände aus der Keramik zu bekommen. Beispielsweise könnte sich noch Wasser in einigen Keramik-Poren befinden. Bei plötzlicher starker Hitze könnte sich die Keramik ausdehnen und es würde zu Rissen kommen. Das wollen wir natürlich vermeiden.Bild wie man Keramikgrill einbrennt

Wie brennt man einen Keramikgrill ein? Wenn Sie den Kamado das erste Mal nutzen wollen, legen Sie etwas Kohle – ca. die Hälfte der Feuerschale – ein. Lassen Sie die Kohle dann bei offenem Deckel etwas anbrennen und schließen Sie diesen dann. Dabei sind die Zuluftventile nur leicht geöffnet. So wird das Innere langsam wärmer und die Keramik kann sich an die Hitze gewöhnen.

Bei 120-150°C sollte der Kamado etwa eine Stunde konstant laufen, bevor die Zuluftventile langsam weiter geöffnet werden. Die Zieltemperatur liegt etwa bei 270°C, da hier die Pyrolyse stattfindet. Dadurch verschwinden auch die letzten Rückstände der Produktion. Anschließend darf der Keramikgrill abkühlen und ist bereit für das „richtige“ Anheizen zum Grillen.

Keramikgrill richtig anheizen

„Wie heize ich einen Keramikgrill richtig an?“ – Diese ist so simpel wie berechtigt. Schließlich ist das Anzünden der Kohlen bei den meisten Grills eine reine Wissenschaft für sich. Nicht jedoch beim Keramikgrill. Füllen Sie die Holzkohle zu etwa zwei Dritteln Höhe in die Feuerschale. Je nach Größe des Grills reichen 1-2 kg für 18h Grillen auf niedrigen Temperaturen vollkommen aus. Hier kommt die Effizienz eines Keramikgrills wieder zum Tragen. Verwenden Sie keine chemischen Anzünder, sondern natürliche wie Grillwürfel mit Wachs, Hitze aus dem Grill-Gebläse, Holzspäne oder Holzwolle.

Bild wie man Keramikgrill anheizt

Entzünden und erhitzen Sie die Holzkohle direkt im Grill, nicht wie beim Kugelgrill außerhalb, damit die Keramik sich langsam mit aufheizt und auf Temperatur kommt. Während der Grill wärmer wird, lassen Sie den Luftschieber unten offen und regulieren Sie den Luftzug mit dem Deckelventil, sodass ein Kamineffekt entsteht. Je mehr Luft zieht, desto mehr Sauerstoff gelangt an die Kohlen und desto heißer wird es. Keramik braucht in der Regel etwas zum Aufheizen, hält die Hitze dafür aber wesentlich länger als andere Grills.

Wie grillt man mit einem Keramikgrill?

Für das Grillen entwickelt jeder seine eigenen Methoden. Wir geben Ihnen einige Tipps, die Sie beim Grillen mit Keramikgrill unbedingt beachten sollten, damit einem leckeren Grillbuffet nichts mehr im Wege steht. Die meisten unserer Hinweise sind sicherheitsrelevant und sollten nicht außer Acht gelassen werden. Gerade für Leute, die nur ungern langweilige Bedienungsanleitungen lesen, hier unsere Tipps zum leckeren und sicheren Grillen mit dem Kamado:

  1. Kamado nie einfach aufreißen
    Öffnen Sie den Grill nie einfach, indem Sie ihn nach oben aufreißen. Durch die geschlossene Bauweise herrscht im Inneren ein Unterdruck. Die Umgebungsluft wird also geradezu eingesogen, wie bei einem Staubsauger. Wenn Luft und damit auch Sauerstoff schnell dazu kommt, gibt es eine Stichflamme, die Sie im besten Fall lediglich Ihre Augenbrauen kostet. Seien Sie hier also jedes Mal vorsichtig. Heben Sie den Deckel erst ganz leicht an, dann vollständig. So entsteht keine kurzzeitige, starke Hitzeentwicklung.
  2. Beim Grillen mit Keramikgrill feuerfeste Handschuhe tragen
    Es sollte beim Grillen grundsätzlich dazu gehören, ist aber gerade beim Kamado sehr wichtig: Tragen Sie immer feuerfeste Handschuhe, da der Grill sehr heiß wird.
  3. Achten Sie auf heißen Rauch aus dem Ventil
    Schauen Sie nie von oben durch das Ventil hinein, um nachzusehen, wie weit Ihr Fleisch ist. Die Abluft dort ist sehr heiß und manchmal dringen sogar Stichflammen durch den Regler, wenn der Grill gerade auf Hochtouren läuft.
  4. Low & Slow BBQ im Keramikgrill zubereiten
    Gerade beim Low & Slow BBQ sollten Sie den Deckel immer nur kurz offen lassen. Denn neuer Sauerstoff führt zu höherer Hitze und hebt die Temperaturen im Grill auch langfristig an. Pulled pork etc. sollten Sie daher nicht direkt auf dem Grill glasieren, sondern dafür herausnehmen. Das ist ein Arbeitsschritt mehr, aber dafür bleiben die Temperaturen im Grill konstant.
  5. Sandschale einbauen
    Ein Deflektorstein ist eine gute Sache, kann beim Grillen aber auch zu unerwünschten Nebeneffekten führen. Oft tropft das Fett auf den Stein und führt beim Verbrennen zu unangenehmen Gerüchen/Geschmäckern. Unser Tipp: Bauen Sie eine Sandschale aus Keramik auf dem Deflektorstein ein. Dadurch werden Fett und Gewürze aufgefangen und der leckere Geruch sowie der rauchige Geschmack bleiben. Vergessen Sie nicht, die Schale vom Stein zu entkoppeln. Dafür können Sie beispielsweise Hutmuttern darunter legen, damit die Luft unter der Schale zirkulieren kann und sie nicht direkt erwärmt.
  6. Die Temperatur im Keramikgrill zu regulieren ist ein Thema für sich, welches wir ín einem separaten Beitrag behandeln. Diesen finden Sie unten bei den Beitragsempfehlungen.

Was kann ein Keramikgrill?

Nicht umsonst gilt der Kamado als wahrer Allrounder. Er bietet zahlreiche Möglichkeiten, um verschiedenste Gerichte und Beilagen geschmackvoll zuzubereiten. Gerade, wenn Sie sehr experimentierfreudig sind oder neue Rezepte ausprobieren möchten, ist ein Kamado der perfekte Grillbegleiter. Klassisches direktes Grillen über Holzkohle ist ebenso möglich wie indirektes Grillen (z.B. Garen von Fisch) über dem Deflektorstein. Doch nicht nur das.Bild Keramikgrill grillen mit Räucherchunks

Sind Sie Pizza-Liebhaber? Mit dem passenden Pizzastein können Sie in einem Kamado Pizza backen. Gerade durch die hohen Temperaturen im Keramikgrill bietet sich das an. Auch Räuchern und Smoken wird mit dem richtigen Räucherzubehör wie Räucherchunks und Räucherchips mit ihren geschmackvollen Aromen zum besonderen Grill-Erlebnis, da die Wärmespeicherung eines Keramikgrills nicht mit anderen Grills zu vergleichen ist. Profis nutzen den Kamado wegen der hohen Wärmekapazität vor allem für Low & Slow BBQ (pulled pork, Rippchen etc.), denn kein anderer Grill hält auch niedrige Temperaturen über so lange Zeit völlig mühelos.

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Grillen mit Keramikgrill: Tipps für ein langes Leben

Sie spielen mit dem Gedanken, ob Sie sich einen Kamado kaufen sollten? In unserem ofen.de Sortiment finden Sie eine Auswahl aus Modellen der bekannten US-Marke Kamado Joe. Hinter der feurig roten Fassade der Grill-Modelle steckt Erfahrung, Qualität und Leidenschaft. Das muss auch so sein. Denn die Anschaffung eines Keramikgrills ist keine Kleinigkeit. Schließlich sind die Preise für qualitativ hochwertige Keramikgrills nicht zu unterschätzen, aber ihren Preis auch wert!Bild zeigt Braten auf dem Keramikgrill und ein weiteres Modell eines Keramikgrills

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Nach dem Kauf ist vor dem Kauf? Nicht bei einem Keramikgrill! Ob Sie noch auf der Suche sind oder bereits den richtigen Keramikgrill finden konnten: Wir geben Ihnen einige Tipps an die Hand, mit denen Ihr Kamado Sie noch lange begleitet.

  • Thermofilz sauber halten: Neben der regelmäßigen Reinigung sollten Sie vor allem den Thermofilz, der den Grill abdichtet, immer sauber halten. Sollte er mit der Zeit abnutzen, können Sie ihn recht einfach gegen einen neuen eintauschen.
  • Keramikgrill richtig überwintern: Beim Überwintern entfernen Sie alle entnehmbaren Teile und fest montierte Metallteile reiben Sie mit Öl ein – Abdeckhaube darüber und fertig.
  • Schimmel im Keramikgrill: Schimmelbildung bei langer Zeit ohne Nutzung ist nicht ungewöhnlich. Zur Vorbeugung lassen Sie Ventile und Luftschieber offen, damit die Luft zirkulieren kann. Schimmel verbrennt bei Anheizung des Keramikgrills vollständig, hat also keine Auswirkungen auf Ihr Grillgut.
  • Pyrolyse durchführen: Um das Phänomen des Bleeding Eggs zu vermeiden ist es wichtig den Keramikgrill- wie oben im betreffenden Absatz beschrieben- zu reinigen.

Wie lange hält ein Keramikgrill? Beachten Sie unsere Kamado Pflegetipps, begleitet Sie Ihr Grill problemlos 15-20 Jahre oder sogar länger. Wenn Sie einen Keramikgrill kaufen möchten, lohnt sich immer auch die Garantiebedingungen zu prüfen. Wir als Fachhändler sind von Kamado Joe überzeugt und der Meinung, dass dieser Hersteller eines der besten Preisleistungsverhältnisse am Markt bietet. Ihr Grillspaß ist unser wichtigstes Anliegen und mit einem Keramikgrill nimmt die Freude am Grillen kein Ende – ganz egal, was und wie Sie grillen wollen.


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